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Abschiedskonzert mit Auszeichnung

So mancher musste ein paar Tränen verdrücken: Nach 26 Jahren präsentierten sich die makoge Wuppertal und Dirigent Detlef Tewes ein letztes Mal gemeinsam auf der Bühne. Dennoch wird sie ein Punkt weiterhin verbinden. (Mit vielen Fotos)

So ganz können es die 32 Musikerinnen und Musiker noch nicht realisieren – zu sehr befinden sie sich im normalen Konzertmodus. Doch dieser Auftritt Mitte November in der Historischen Stadthalle Wuppertal wird ihr letzter unter der Leitung von Dirigent Detlef Tewes sein. Erst als die letzten Töne unter großem Beifall verklingen wird es emotional. Manch einer muss ein paar Tränen verdrücken.

26 Jahre leitete Detlef Tewes die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e. V. – kurz makoge. So lange wie er war niemand Dirigent des Wuppertaler Zupforchesters. Damals, als er 1998 die Arbeit aufnahm, dachte er niemals, dass sein Engagement so lange dauern würde. Hartmut Klug – einer seiner Vorgänger – kam auf „nur“ 23 Jahre mit der makoge.

Ein Rückblick auf 26 gemeinsame Jahre

Von Wettbewerben bis Konzertreisen: In den 26 gemeinsamen Jahren gab es einige außergewöhnliche Projekte. Dazu zählen etwa Auftritte in Frankreich, Estland, der Türkei und Japan. Im Jahr 2000 erhielt die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal den 1. Preis beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Karlsruhe. 2004 gab es in Osnabrück einen Sonderpreis für die Aufführung des Stückes „Souq“.

2012 stand mit der Oper „Vom guten Ton – Die Welt ist voller Geplapper“ in Zusammenarbeit mit Komponist Thomas Beimel und den Wuppertaler Bühnen eine besondere Kooperation an. Gemeinsam führte man die Oper mehrfach im Schauspielhaus Wuppertal auf. Ein ähnlich spannendes Projekt, bei dem Musik und Schauspiel miteinander verschmelzen, zeigten die makoge und Schauspielerin Yasemin Peken im März 2023 mit „Metamorphosen. Schöne Welt, wo bist Du?“ – nach mehrjähriger Vorbereitung durch Detlef Tewes.

Mehr als 150 Auftritte

„Es war mir eine große Ehre und Freude, die Mandolinen-Konzertgesellschaft so lange zu leiten und gemeinsam mit den Musikern und dem Publikum so viele wunderbare musikalische Momente zu erleben“, berichtet Tewes schon vor dem großen Abschiedskonzert, das er unter den Titel „Thank you for the music“ gestellt hatte. Mehr als 150 makoge-Auftritte dirigierte der Mandolinist, der als gefragter Solist auch auf unzählige internationale Engagements zurückblicken kann. Zum großen Abschiedskonzert präsentieren die 32 Mandolinen- und Mandolaspieler, Gitarristen und Bassisten ein Best-of der vergangenen 26 Jahre. 

Nach vielen gemeinsamen Auftritten auch noch einmal dabei: Sopranistin Nina Koufochristo von der Oper Wuppertal.

So gibt es etwa „Aus Holbergs Zeiten“ von Edvard Grieg sowie die „Suite sense“ von Vittorio Cerrai zu hören, aber auch Takashi Kubotas „Tanz Suite Nr. 2 op. 21“ und „Jenseits des Regenbogens“ von Yasuo Kuwahara. Dabei wird das Orchester von einigen ehemaligen Spielerinnen und Spielern unterstützt, genauso wie von Sopranistin Nina Koufochristo. Mit ihr spielt die makoge die „Habanera“ aus Georges Bizets Oper „Carmen“ und das „Vilja-Lied“ von Franz Léhar.

Ehrung für besondere Verdienste

Weggefährten und Freunde befinden sich an dem Abend im Publikum, darunter auch Dominik Hackner. Der Präsident des Bundes deutscher Zupfmusiker (BDZ) nimmt das Abschiedskonzert zum Anlass und würdigt Detlef Tewes’ „besonderen Verdienste der letzten 40 Jahre im Bereich der Zupfmusik“. So habe Tewes zum Beispiel das professionelle Dirigieren in den Zupforchestern groß gemacht und etliche Kollegen ausgebildet. Hackner überreicht ihm als Dank die BDZ-Verdienstmedaille in Gold, die nur sehr selten vergeben werde.

Dominik Hackner (l.) überreicht die Verdienstmedaille in Gold an Detlef Tewes.

Gut 250 Zuhörerinnen und Zuhörer spenden großen Applaus – und zum Abschluss des Konzertes bedanken sie sich auch mit Standing Ovations. Mit „Danza Espagnola“ und dem namensgebenden „Thank you for the music“ gibt es dann auch gleich zwei Zugaben, mit denen sich dann das Orchester verabschiedet.

Wenn Detlef Tewes auf die gemeinsame Zeit zurückblickt, dann sieht er vor allem eines: die Zusammenarbeit mit vielen talentierten Musikern und die Verbundenheit mit einem treuen Publikum. Und so sagt er: „Ich verabschiede mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge – in dem Wissen, dass Musik uns auch weiterhin verbinden wird, wo auch immer unsere Wege hinführen.“