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Mandoline wird Instrument des Jahres 2023 – Was die Entscheidung für Wuppertal bedeutet

Die Deutschen Landesmusikräte machen die Mandoline zum Instrument des Jahres 2023. Die Mandoline löst damit zum 1. Januar 2023 das Drumset ab. Mit dieser Auszeichnung wollen die Landesmusikräte auf die Bedeutung des Instruments für die Musiklandschaft aufmerksam machen – und gleichzeitig einen Hilferuf senden. Denn: Es gibt immer weniger Mandolinistinnen und Mandolinisten in Wuppertal wie in ganz Deutschland. Dabei ist die „Hauptstadt des Bergischen“ auch die Hauptstadt der Mandoline.

„Auch wenn die Mandoline heute unter den Instrumenten eher einen Exotenstatus besitzt, war es immer auch ein Instrument, das es schaffte, Brücken zu bauen“, heißt es von den Landesmusikräten in der Begründung für ihre Entscheidung. Dass die Mandoline es versteht, Menschen und Kulturen miteinander zu verbinden, zeigt das Beispiel der makoge (Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e.V.). „Seit Jahrzehnten spielen in unserem Orchester Musikerinnen und Musiker aus verschiedensten Ländern miteinander“, betont Vorsitzende Ingrid Gensch. Ihr Stellvertreter Thomas Horrion ergänzt: „Und das hat unser Flüchtlingsprojekt von 2015 bis 2018 nur noch einmal unterstrichen.“ Dabei lernten bis zu 60 geflüchtete Kinder und Jugendliche gleichzeitig und kostenlos Mandoline, Gitarre und Bağlama. Entstanden ist daraus auch das interkulturelle Ensemble Al Watan, das bis heute erfolgreich Auftritte absolviert.

Mitspieler gesucht

Doch der Exotenstatus geht auch an den Wuppertaler Laienmusikern nicht spurlos vorbei, merken Gensch und Horrion. Gerade die Corona-Auswirkungen machen sich bei makoge und Al Watan bemerkbar: Aktuell finden deutlich weniger Musiker zu den Proben als noch vor der Pandemie „Wir würden uns daher sehr über neue Mitspieler und Mitspielerinnen freuen. Bei uns kann jeder mitmachen, egal ob Profi oder Anfänger“, hoffen sie auf neue Mitglieder.

Wuppertal ist die Hauptstadt der Mandoline

Denn eigentlich dürfte die Mandoline in Deutschland kaum so präsent vertreten sein wie in Wuppertal. Es gibt hier neben der makoge noch ein weiteres Zupforchester, Mandolinen-Unterricht an der Bergischen Musikschule – und vor allem: mit Caterina Lichtenberg auch die einzige Professur weltweit für klassische Mandoline, angegliedert an die Hochschule für Musik und Tanz Köln am Standort Wuppertal.

Interessierte immer willkommen bei den Proben der makoge: montags um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Bayreuther Straße. Nur in den Schulferien wird nicht geprobt. Das Hineinschnuppern ist kostenlos.

Kontakt

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info@makoge-wuppertal.de

Über die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e.V.: Rund 25 Musiker aller Altersgruppen spielen in der Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal (makoge). Das Repertoire reicht von Renaissance, Barock, Klassik und Romantik über Free Jazz und Volksmusik bis hin zum Schwerpunkt zeitgenössische Musik. Im Herbst 2012 hat die makoge an den Wuppertaler Bühnen die Oper „Vom guten Ton“ für Zupforchester, Sänger und Holzbläser uraufgeführt. Die Komposition stammt von Thomas Beimel, das Libretto von Cornelie Müller. Die makoge kann – Vorläuferorchester eingeschlossen – auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken.

Über das Instrument des Jahres: Seit 2008 wird jedes Jahr ein Instrument des Jahres gekürt und 12 Monate in den Fokus gestellt. Ausgehend von Schleswig-Holstein hat das Projekt mittlerweile fast alle Bundesländer erreicht. Im Jahr 2023 beteiligt sich auch erstmals der Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen am Instrument des Jahres.